Positionspapier des Stadtschülerrats zu Bahn- und Busverbindungen in Mannheim

Sowohl auf der erste Schülerkonferenz, als auch auf diversen Stadtteilversammlungen thematisierten Schüler*innen aus Mannheim den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Vor allem überfüllte Busse und Bahnen zu Schulbeginn und -ende waren immer wieder ein Thema.

Der Stadtschülerrat nahm sich daher dieses Themas an und organisierte mit Unterstützung von Bürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb ein Gespräch mit Dr. Michael Winnes und Marcus Geithe von der MKB Mannheimer Kommunalbeteiligungen GmbH (vormals MVV GmbH), die als Holdinggesellschaft der Stadt Mannheim für die Verkehrsaktivitäten zuständig ist.

Im Folgenden ist das Positionspapier des Stadtschülerrats, als auch das Gesprächsprotokoll mit vielen wichtigen Infos und Tipps zu finden.

Positionspapier als PDF
Gesprächsprotokoll als PDF


Positionspapier zur Verbesserung des öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)

Wir der Stadtschülerrat Mannheim verfassen dieses Thesenpapier, um eine Verbesserung der momentanen Lage des ÖPNV für die Jugend Mannheims zu erreichen. Die folgenden Thesen ergaben sich infolge mehrerer Zusammenkünfte Jugendlicher der Stadt Mannheim zum Thema ÖPNV.

I. Bei der Stadtteilversammlung Rheinau, aus dem Jahre 2016, forderten die Schüler*innen der Rheinauschule eine Verbesserung des Angebots des ÖPNV. Gezielt wurde von den Schüler*innen gefordert, dass der Linienbus 40 in einem 10 Minuten Takt fahren sollte und dass die Straßenbahnlinie 1 auf diesen am Karlsplatz warten solle. Zudem soll die Straßenbahnlinie 1 bis nach Brühl fahren.

II. Bei der Stadtteilversammlung Seckenheim, im Jahre 2016, forderten die Schüler*innen der Seckenheimschule, dass die öffentlichen Verkehrsmittel an Sonn- und Feiertagen und nach 20 Uhr häufiger fahren. Ebenfalls fordern die SchülerInnen, dass die Busverbindungen mehr aufeinander warten um so die Busverbindung im Stadtteil zu verbessern.

III. Bei der Stadtteilversammlung Gartenstadt, im Jahre 2016, forderten die SchülerInnen, dass die Straßenbahnlinie 4 und die Buslinie 53 vor Schulbeginn und nach Schulschluss durch häufigere Abfahrtszeiten oder Doppelwaggons entlastet werden.

IV. Bei der Stadtteilversammlung Schwetzingerstadt/Oststadt, im Jahre 2016, forderten die SchülerInnen der Pestalozzi-Werkrealschule, dass die Straßenbahnlinie 6 vor Schulbeginn und nach Schulschluss mit mehreren Waggons ausgestattet wird.

V. Bei der Stadtteilversammlung Schönau, im Jahre 2017, forderten die SchülerInnen des Johanna-Geissmar-Gymnasiums, dass an Sonn- und Feiertagen die Straßenbahn- und Buslinien mit häufigeren Abfahrtszeiten den ÖPNV im Stadtteil Schönau verbessern. Außerdem kritisieren die SchülerInnen auch hier überfüllte Busse und Bahnen vor Schulbeginn und nach Schulschluss.

VI. Bei der Stadtteilversammlung Neckarau, im Jahre 2017, forderten die SchülerInnen der Freien Waldorfschule eine verbesserte Schulbussituation, da diese vor und nach der Schule ständig überfüllt und teilweise nicht nutzbar sind.

VII. Bei der Stadtteilversammlung Sandhofen, im Jahre 2018, forderten die SchülerInnen der Eugen-Neter-Schule eine bessere Anbindung mit der Buslinie 51, da diese zu selten fährt und die SchülerInnen deshalb auf einem unbefestigten Seitenstreifen als Schulweg ausweichen müssen.

VIII. Bei der Stadtteilversammlung Friedrichsfeld, im Jahre 2018, forderten die SchülerInnen des Jugendtreffs Friedrichsfeld eine Verbesserung in Bezug auf die ÖPNV- Anbindung Friedrichsfeld- Seckenheim- Ladenburg, da es bei dieser häufig zu Verspätungen kommt und dadurch ein problemloser Heimweg nach der Schule teilweise nicht möglich ist. Ebenfalls fordern die SchülerInnen häufigere Abfahrtszeiten der Buslinie 43.

IX. Im Rahmen der Großdemonstration unseres Arbeitskreises „Together We Stand“ formulierten das Liselotte-Gymnasium, die IGMH, das Carl Benz Gymnasium, das Ursulinen Gymnasium, das Ludwig Frank Gymnasium und das Lessing Gymnasium in einem Thesenpapier unter anderem das die Straßenbahnen zu Stoßzeiten in allen Stadtteilen durch Doppelbahnen ersetzt werden sollen.

X. Wir, der Stadtschülerrat, fordern, dass zu Stoßzeiten, das heißt von 7:00 bis 8:00 Uhr und 13:00 bis 14:30, Doppelbahnen im Zehn-Minuten-Takt fahren, um überfüllte Bahnen, aufgrund einer hohen Nachfrage durch RentnerInnen, SchülerInnen und StudentInnen, zu verhindern.

XI. Wir, der Stadtschülerrat Mannheim, fordern, dass der ÖPNV für SchülerInnen, StudentInnen und Auszubildende ohne Einschränkung kostenlos zur Verfügung steht, um dem staatlichen Bildungsauftrag gänzlich gerecht zu werden.

XII. Wir, der Stadtschülerrat Mannheim fordern, dass die Werbung an den Fenstern der Straßenbahnen und Bussen, vor allem die Werbung für Tabakwaren und alkoholische Getränke, aber auch die Werbung in Form von Aufklebern an den Fenstern, stark begrenzt wird.

XIII. Wir, der Stadtschülerrat Mannheim, fordern, dass im Falle von Streiks durch die Arbeitnehmer der RNV, ein Schienenersatzverkehr bereitgestellt wird, der zu 100 Prozent durch den Arbeitgeber RNV gedeckt wird, damit die Kunden trotzdem noch ihren Verpflichtungen nachgehen können und um die Schadstoffbelastung durch die folglich benötigten Autofahrten zu begrenzen.

Wir der Stadtschülerrat Mannheim hoffen, dass mit Hilfe dieser konkreten Forderungen, der ÖPNV zukünftig nachhaltig verbessert werden kann um so das Alltagsleben der Mannheimer Gesellschaft und vor allem das der Mannheimer SchülerInnen zu verbessern.

© Beitragsbild: Jivee Blau

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